Kirchen und Kathedralen - Seite 2

 

Kathedrale des Hl. Johanned Markus

Nicht weit vom Meer, umgeben von viel schönem Grün und einigen wirklich alten Häusern steht unweit des Souks von Byblos die Kathedrale des Hl. Johannes des Täufers, heute im allgemeinen Kirche des HI. Johannes Markus genannt. Die Mehrheit der dieser Kathedrale gewidmeten Studien besagt, dass der Bau im Jahre 1115 begonnen wurde, während das Baptisterium ins ausgehende 12. oder beginnende 13. Jahrhundert zu rechnen ist. Der Teil des Bauwerks, der gegenwärtig als Sakristei dient, ist wahrscheinlich der jüngste und dürfte dem 17./18. Jh. zuzuordnen sein. Die aus der Kreuzfahrerzeit stammende Kathedrale wurde im 18. Jh. von Emir Youssef Schehab dem Libanesischen Orden der Maroniten übergeben. Die im Prinzip dreischiffige Kathedrale mit drei Apsiden ist romanischen Stils mit lokalen und byzantinischen Einflüssen.

Trotz der Schäden, die ihr durch Naturereignisse und Kriegshandlungen zugefügt wurden, konnte sie ihr gepflegtes Aussehen bewahren: eine Vorhalle mit gezackten Steinarkaden und einer Kuppel, einen von kleinen Säulen umgebenen Glockenturm, den großen, mit Fliesen ausgelegten Hof und die schmiedeeisernen Einfriedung aus dem Jahre 1989.

 

Kirche des Hl. Paul, Harissa

Harissa ist übersät mit Stätten der christlichen, meistens katholischen Kirchen. Nahe der Kirche Unserer Lieben Frau des Libanon (Notre Dame du Liban) ist das Kloster der melkitisch-katholischen Missionare des Hl. Paul nicht zu übersehen. Die ab 1947 erbaute Kirche der 1903 gegründeten Kongregation zeichnet sich durch eine harmonische Architektur aus. Sie ist versehen mit vielen Kuppeln und Halbkuppeln, im Inneren mit prachtvollen Mosaiken im reinsten byzantinischen Stil verziert. Auf vergoldetem Grund stellen diese Mosaiken Christus Pantokrator dar, die Jungfrau Maria mit Christus Immanuel im Medaillon auf ihrer Brust, die Kommunion der Apostel, die Kirchenväter sowie diverse Episoden aus dem Alten und dem Neuen Testament.

Außerdem wunderschöner landschaftlicher Ausblick!

Kirche des Hl. Paul, Harissa


Mar Saba

Einige Kilometer südöstlich von Batroun in Eddeh, einer kleinen Ortschaft auf steinigem Boden, dafür sonnenüberflutet und grün, bemerkt man das Vorhandensein mehrerer Kirchen. Darunter sind zwei, die zu den bekanntesten der Region gehören: Mar Saba und Mar Mema. Erstere stammt aus dem Mittelalter, der helle Stein und die Fragmente der aus dem 13. Jh. datierenden Wandmalerei stellen die HI. Ritter (HI. Georg und HI. Oemetrios) sowie eine Kreuzigung dar. Die Kirche des HI. Mema, dem HI. Mamas gewidmet, wurde in modernerem Stil errichtet, aber unter Verwendung von antikem Baumaterial.

 

Kirche des Hl. Simeon

Im Osten von Byblos steht auf einer kleinen Anhöhe die kleine, alte, dem HI. Simeon geweihte Kirche, die man in dem ganzen Gebiet als Mar Simaan kennt. Sie wurde von Kreuzfahrern errichtet. In der Mitte der Kapelle steht ein ungeheurer Säulenstumpf aus Marmor, der mit Sicherheit nicht von einem gewöhnlichen römischen Tempel stammt. Auf dieser Säule lebte aller Wahrscheinlichkeit nach Simeon (daher die Zusatzbezeichnung „der Säulenheilige“). Und in der Tat ist die quadratische Kapelle von einer Kuppel gekrönt, die auf den Seitenschiffen ruht und die Säule des Heiligen recht zur Geltung bringt.

 

Kirche des Hl. Theodor von Bhadidat

Das kleine Dorf Bahdidat, nordöstlich von Byblos in 550 m Höhe gelegen, besitzt eine alte rechteckige, maronitische Kirche, die dem HI. Theodor gewidmet und mit schönen Wandmalereien geschmückt ist. Die Mauer der Apsis zeigt in ihrer ganzen Höhe Darstellungen von Personen, die die Heilsgeschichte in zwei Teilen nach dem Alten und dem Neuen Testament erzählen – der auf das Alte Testament bezogene Teil ist auf dem Gewölbebogen dargestellt, während der auf das Neue Testament bezogene Teil den unteren Teil des Gewölbes einnimmt.

 

Saydet el Talle

Im Herzen von Deir el Qamar, im Gewirr der Gassen und Häuser und nur wenige Schritte vom Kloster der maronitischen Mönche entfernt, führt eine kleine Treppe auf den Vorhof der Kirche der Saydet el Talle oder „Unsere Liebe Frau vom Hügel“. Ihr Ursprung geht auf das Jahr 451 zurück. Nachweislich befand sich an dieser Stelle ein phönizischer Tempel, welcher der Göttin Astarte geweiht war. Die Kirche wurde vergrößert, restauriert und wiederhergestellt. Sie ist geprägt durch natur- und geschichtsbedingte Veränderungen. Der wundertätigen Jungfrau geweiht, ist sie eines der meist frequentierten Pilgerziele im Libanon. Jeder erste Sonntag im August wird in der Kirche, die von den Gebäuden des maronitischen Klosters umgeben ist, prunkvoll gefeiert.

 

St. Johannes vom Pilgerberg

Im Schatten der Zitadelle, der von St. Gilles von Toulouse erbauten Burg steht auf dem Gelände des maronitischen Friedhofs von Abou Samra diese alte Kreuzfahrerkirche, bekannt unter dem Namen „St. Johannes vom Pilgerberg“. Zwei aneinander gebaute Kirchen sind durch eine Tür verbunden und bilden so in aller Einfachheit ein Gotteshaus, in dem Stille und Frieden wohnen.