Zedern - Seite 3

 

Zederngebiete

Von den einst weiten Zedernwäldern sind heute nur noch vereinzelte geringe Bestände vorhanden, die sich meist in einer Höhe zwischen 1.500 und 2.000 m befinden, oft an schwer zugänglichen Stellen. Aber noch immer beschäftigen sie lebhaft die Phantasie der Menschen.

In Nordlibanon wachsen sie im Naturschutzgebiet von Horch Ehden, nicht leicht zugänglich bei Hadath al-Jubbeh und im Gebiet von Tannourine, außerdem im Libanon-Gebirge vereinzelt bei Jaj unweit von Laqlouq sowie im Schuf-Gebirge auf dem Berg Barouk, wo in einem umzäunten Gebiet 350 Jahre alte Zedern wie in ihrem Urzustand wachsen. Oberhalb der Stadt Masser esh-Shouf gibt es einen Zedernwald. von dem aus man einen weiten Blick über die Bekaa-Ebene genießen kann. Im nahe gelegenen Ain Zhalta wachsen ebenfalls einige Zedern.

Die berühmtesten Zedern bekannt als "Zedern Gottes", Arz el Rab, sind jene von Bscharre. Der Zedernhain stehen 375 Zedern, darunter vier, die auf annähernd zweitausend Jahre geschätzt werden, eine Größe von 35 m erreicht haben und deren gerade Stämme einen Umfang von 12-14 m messen; ihre Zweige sind stark und strecken sich horizontal.

Zu den alten, verehrungswürdigen Zedern sind in den vergangenen Jahrzehnten fast 2.000 Exemplare dazugekommen, um den Fortbestand dieses kostbaren Baumes zu sichern. Die Zeder wächst sehr langsam, und es braucht mindestens 40 Jahre, bis der Baum fortpflanzungsfähige Samen erzeugen kann.

Junge Zedern im Al-Shouf Reservat

Die Zedern von Bcharré brauchen besonderen Schutz, was auch schon im vergangenen Jahrhundert erkannt wurde. Im Jahre 1876 wurde zum Schutz des 102 Hektar großen Zedernhains eine von Königin Viktoria von England finanzierte Mauer errichtet. Damit sollten die kostbaren Bäume vor den Ziegen geschützt werden, die für die jungen Zedern eine große Gefahr darstellen.

Um den Schutz und die Gesundheit der Zedern zu verbessern, unternahm die „Vereinigung der Freunde des Zedernwaldes“ einige Aktionen: Tonnenweise wurde totes Holz entfernt, der Boden wurde gedüngt, verschiedene Baumkrankheiten wurden behandelt und Blitzableiter installiert. Außerdem hat man einige tausend Meter Fußweg angelegt, so dass der Zedernhain begangen werden kann, ohne Schäden zu erleiden.

Beachtung verdient die maronitische Kapelle mitten im Zedernwald, die 1843 errichtet wurde, als der Hain noch unter dem Schutz des (maronitischen) Patriarchen stand. Am 6. August jedes Jahres findet weiterhin in der Kapelle die traditionelle Messe zum Schutz der Zedern statt.