Sour / Tyros

Anfahrt

Beirut – Sour/Tyros, ca. 95 km, 1 1/2 Std. Fahrtzei

Beschreibung

Die südlichste Großstadt des Landes liegt etwa 15 km vor der Grenze zu Israel.

Das phönizische Tyros/Tyrus war die Königin der Meere, eine Inselstadt von ungeahnter Pracht. Ihre weit entfernten Kolonien, ihre Glasindustrie, die Purpurfärberei, ihr blühender Seehandel machten Tyros zu einer wohlhabenden Stadt, deren Reichtum wiederum die Begehrlichkeit und den Neid mächtiger Eroberer erregte, unter ihnen König Nebukadnezar II. von Babylon und Alexander der Große. Die Gründung von Tyros geht in die Anfänge des 3. Jahrtausend v. Chr. zurück.

Tyros Kollonadenstraße am Abend

Tyros heute

Der farbenfrohe, überdachte Souk verdient einen Besuch. Gleich nach dem Eingang in den Markt liegt die Osmanische Karawanserei (Khan). In einer Nebenstraße steht das „Mamelukken-Haus“, ein Wohnhaus aus der osmanischen Periode, als Teil des kulturellen Erbes restauriert und der Antikenverwaltung als Informationszentrum dienend.

Die weiße, zweifach überwölbte schiitische Moschee gehört zu den Bauwerken Tyrus, die besonders interessant sind.

Unweit des Marktes liegt der meist sehr geschäftige Fischereihafen, der in phönizischer Zeit als der „sidonische“ Hafen bezeichnet wurde, weil man von dort nach Norden in Richtung Sidon (Saida) blickte.

Den Hafen entlang, das Meer zur Rechten, führt der Weg ins so genannte „Christliche Viertel“, einen sehr malerischen Stadtteil mit engen Straßen und Gassen und viel traditioneller Architektur.

Hier ist auch der Sitz des Maronitischen Bischof von Tyrus und dem Heiligen Land.

Ein mittelalterlicher Turm steht in einem kleinen Garten, und ein zweiter ist unter einen kleinen Leuchtturm zu sehen. In der Kreuzfahrerzeit schützten viele solcher Türme die Stadt.

Tauchen:

Die Standardausrüstung ist ausreichend, um die antiken phönizischen Wellenbrecher und Molen zu erforschen. Wer Murex-Muscheln sehen will, kann sie noch entlang der Küste zwischen den Felsen und versunkenen archäologischen Ruinen finden.

Ras el-Ain

6 km südlich, ist seit phönizischen Zeiten die Hauptquelle von Tyrus.

Artesische Brunnen füllen seit alters her die steinernen Wasserreservoirs, von denen einer den, bis zur Stadt führenden, römischen Aquädukt versorgte. Reste der parallel zur römischen Straße laufenden Wasserleitung sind in der Nähe des Triumphbogens zu sehen.

Sarafand

Das in der Bibel erwähnte antike Sarepta liegt 28 km nördlich von Tyrus. Ausgrabungen haben die Reste kanaanäisch-phönizischer Stätten und römischer Hafenanlagen freigelegt. Im heutigen Sarafand werden in einer Werkstatt Glaswaren noch nach phönizischer Tradition geblasen.

Grab des Königs Hiram

Auf dem Wege nach Qana el-Jalil, 6 km südöstlich von Tyrus, steht ein Grabdenkmal aus der persischen Epoche (550-330 v. Chr.), das der Überlieferung zufolge das Grab des Königs Hiram ist, der König Salomon nicht nur Zedernholz lieferte, sondern auch Architekten und Baumeister zur Verfügung stellte, die den Tempel nach dem Vorbild des Melkart-Tempels in Tyros bauten.

Mehrere archäologische Areale

Darunter eines der weltweit größten Hippodrome (römische Arena für Pferderennen) sowie eine beeindruckende Nekropole mit Hunderten oftmals wunderschön gestalteter Sarkophage.