Baalbek (Heliopolis) - Seite 5

Die Stadt Baalbek und Umgebung

 

In Baalbek und seiner unmittelbaren Umgebung sind noch einige römische und islamische Stätten, die einen Besuch verdienen.

Die Große Moschee gegenüber dem Aufgang zur Akropolis stammt aus dem 7./8. Jh., der Zeit der Umayyaden. Sie wurde an der Stelle des römischen Forums und einer späteren byzantinischen, dem Hl. Johannes geweihten Kirche errichtet. Zum Bau der Moschee wurden Granit- und Kalksteinsäulen der Ruinen verwendet. In der Nordwestecke des Moscheehofes sind Reste eines rechteckigen Minaretts zu sehen.

Öffentliche Bauten

Beim Bustan el-Khan im Süden der Tempel gibt es bedeutende Ruinen von öffentlichen Bädern, einem Markt und wahrscheinlich einem Versammlungsplatz, einem „bouleuterion“.

Ras el-Ain

Die Quelle, jetzt innerhalb des Ortes Baalbek ist seit dem Altertum als Quelle bekannt. Hier findet man noch Reste eines Altars und eines Nympheums aus römischer Zeit und einer 1277 erbauten mamelukkischen Moschee.

Steinbruch am Rande Baalbeks

Baalbek Steinbruch

Das Foto zeigt den größten Stein der Welt. Jener wurde nicht mehr zu seinem fast einen Kilometer entfernten Bestimmungsort gebracht. Der nicht mehr zur Verwendung gekommene Stein dürfte ca. 2.000 Jahre dort liegen und erhielt später den Namen „Stein der Schwangeren Frau“. Knapp 22 Meter lang, bis 4,25 m hoch und 5,35 m breit bringt es dieser aus einem Stück geschnittene steinerne Koloss auf ein Schätzgewicht zwischen 1.200 und 2.000 Tonnen bei einem Raummaß von über 504 Kubikmetern!

Welchen Ruf haben die Pyramiden! Doch deren Monolithen muten im Vergleich zu denen Baalbeks fast niedlich an. Aus Ägypten und Mesopotamien sind Darstellungen bekannt,
 wie dort Steinblöcke mit Hilfe von Seilen, Holzrollen und Tausenden
von Arbeitern transportiert wurden. Außerdem wurden diese „kleinen“ Steine mit einem Durchschnittsgewicht von nur etwa 2,5 Tonnen über
ebene Strecken mit genügend Rangierraum bewegt.
Doch bis heute geben die in Baalbek verbauten Monolithen Archäologen, anderen Wissenschaftlern und Ingenieuren große Rätsel auf. Jeweils rund 20 m lang, 4 m hoch und 3,60 m breit sind sie in 6 Metern Höhe in den Jupiter-Tempel eingefügt. Nach der Schätzung von Experten wiegt jeder dieser gigantischen Fundamentblöcke, die schon im Altertum als Weltwunder angesehen wurden, weit über 1.000 Tonnen. Sie gelten als die größten Bausteine, die je von Menschenhand geschaffen wurden. Vollkommen unklar ist, wie derartig große Steine gebrochen, transportiert und exakt in das Fundament eingepasst werden konnten. Dies gilt sowohl für die technischen
Möglichkeiten in der Antike als auch für die modernen Methoden der Gegenwart.
Einen weiteren Steinbruch findet man bei Al Kiyyal, südwestlich der Stadt, hinter Qubbat Duris.

Qubbat al-Amjad

Auf dem Scheich-Abdallah-Hügel befindet sich die Ruine der Moschee al-Zawiya, die als Grab von Scheich Abdallah al-Yumini diente. Zwischen 1182 und 1230 wurde sie unter der Herrschaft von al-Amjad erbaut, der ein Großneffe Saladins und Gouverneur von Baalbek war. Die für den Bau benützten Steine stammen aus dem benachbarten Merkur-Tempel.

Stadttor

Nordwestlich der Akropolis liegen unweit der Armeekaserne Ruinen eines Stadttores, das in römischer Zeit Teil der Stadtbefestigung war.

Qubbat as-Saadin

Nahe diesem Stadttor steht ein 1409 errichtetes Mausoleum mit zwei Räumen, das als Begräbnisstätte für die Mamelukken-Gouverneure von Baalbek diente.

Qubbat Douris

An der südlichen Stadteinfahrt bemerkt man eine oktogonale Ruine aus acht römischen Granitsäulen, die im 13. Jh. von einer Kuppel überwölbt waren, unter der sich ein Ayyubiden-Grab befand.